8. September 2025

Reform des Bestattungsgesetzes: Anette Moesta (CDU) fordert breite gesellschaftliche Debatte

Die Landesregierung plant, das „modernste Bestattungsgesetz

Deutschlands“ zu verabschieden. CDU-Landtagsabgeordnete Anette Moesta sieht
jedoch erheblichen Diskussionsbedarf: „Nicht alles, was modern klingt, ist auch gut
durchdacht. Gerade beim sensiblen Thema Bestattungskultur darf es keine
Schnellschüsse geben.“
Die geplante Gesetzesnovelle sieht unter anderem vor, dass Urnen künftig zu Hause
aufbewahrt oder geteilt werden dürfen. Zudem sollen neue Bestattungsformen wie
Reerdigung oder Flussbestattung ermöglicht werden. „Natürlich gibt es im
Gesetzentwurf auch sinnvolle Verbesserungen, etwa bei der Anerkennung von
Sternenkindern oder der Öffnung für religiöse Bestattungsformen“, so Anette Moesta.
„Doch die Kritik aus den Anhörungen ist eindeutig: Die geplante Liberalisierung führt
zur Privatisierung der Trauer. Angehörige verlieren öffentliche Orte des Gedenkens,
der Umgang mit Asche in privaten Haushalten ist rechtlich und pietätvoll nicht
ausreichend geregelt.“
Besonders problematisch sei, dass die Landesregierung auf eine breite
gesellschaftliche Diskussion verzichtet habe. „Wenn es um Würde, Trauerkultur und
den Schutz öffentlicher Orte des Gedenkens geht, dann reicht es nicht, ein Gesetz im
Landtag mit einer Regierungsmehrheit durchzuwinken. Wir brauchen eine offene
Debatte, die Angehörige, Fachverbände, Kirchen und Kommunen einbezieht“, betont
Anette Moesta. Andere Bundesländer hätten gezeigt, dass ein längerer
Beteiligungsprozess möglich und sinnvoll sei.
Auch für die Kommunen im Landkreis Mayen-Koblenz und darüber hinaus könnten
die Pläne Folgen haben: „Wenn immer mehr Menschen alternative
Bestattungsformen außerhalb der Friedhöfe wählen, geraten die Gebührenhaushalte
vieler Gemeinden unter Druck. Die Friedhöfe aber bleiben wichtige Orte der
Begegnung und der Erinnerung in unseren Dörfern und Städten.“
Abschließend fordert Anette Moesta: „Die Landesregierung muss den Gesetzentwurf
aussetzen und den Menschen in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit geben, in einer
breiten gesellschaftlichen Debatte über diese grundlegenden Fragen zu sprechen.
Freiheit ist wichtig – aber nicht auf Kosten von Würde und Trauerkultur.“