23. Juni 2025

CDU-Abgeordnete: Minister Hoch verfehlt mit geplantem Bestattungsgesetz den gesellschaftlichen Konsens

Anette Moesta: „Würde des Menschen endet nicht mit der Urne.“

Die CDU-Landtagsabgeordnete Anette Moesta übt
deutliche Kritik am Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Clemens Hoch zur
Neuregelung des Bestattungsrechts in Rheinland-Pfalz. Insbesondere die geplante
Möglichkeit, die Asche Verstorbener zuhause aufzubewahren oder sogar aufzuteilen,
stößt bei Anette Moesta auf entschiedenen Widerspruch.
„Für mich ist es völlig würdelos, wenn Urnen im Wohnzimmerregal landen oder gar
aufgeteilt werden. Was geschieht mit der Asche, wenn der persönliche Bezug eines
Tages fehlt? Und wo finden Angehörige und Freunde einen Ort für ihre Trauer?“,
fragt Anette Moesta. Sie warnt vor einem schleichenden Verlust öffentlicher
Trauerorte und der sozialen Bedeutung von Friedhöfen – gerade im ländlichen
Raum.
Auch die vorgesehene Möglichkeit zur Flussbestattung sieht Anette Moesta kritisch.
Während sie pragmatische Lösungen bei der Sargpflicht und in Ausnahmefällen
auch Flussbestattungen für vertretbar hält, befürchtet sie eine zunehmende
Kommerzialisierung der Trauerkultur: „Ich möchte keine touristischen Ausflugsfahrten
mit Urnen auf dem Rhein – der Tod ist kein Event. Der Respekt vor den
Verstorbenen darf nicht dem Geschäftsmodell weichen.“
Zustimmung äußert Anette Moesta hingegen zu Regelungen, die überfällig waren –
etwa zur würdevollen Bestattung von Sternenkindern und zur Klärung der
Zuständigkeiten bei der sogenannten Armenbestattung.
Die CDU-Politikerin kritisiert vor allem das Verfahren: Der Entwurf sei nicht in einem
echten gesellschaftlichen Dialog entstanden. Es ist wichtig Menschen mit
unterschiedlichen Perspektiven einzubinden, genauso Vertreterinnen und Vertreter
der Kirchen, der Bestatterverbände und auch die Friedhofsverwaltungen.
„Das neue Bestattungsgesetz greift tief in unsere Kultur, unser Menschenbild und
unseren Umgang mit Tod und Trauer ein. Dafür braucht es mehr als ein
Verwaltungsverfahren – es braucht Respekt, Diskussion und Augenmaß“, betont
Anette Moesta.