Natürliche Gartengestaltung heißt auch: „Einfach mal wachsen lassen!“
Die CDU-Landtagsabgeordnete Anette Moesta hatte jüngst zu einer
Informationsveranstaltung rund um das Thema „Naturnahe Gartengestaltung – Alternativen
zu Schottergärten“ eingeladen. Heike Boomgaarden, Diplom Gartenbauingenieurin (FH) und
Expertin für naturnahe Gartengestaltung, stellte ihre Ideen anhand verschiedener Beispiele
eindrucksvoll vor. Gemeinsam mit Werner Ollig, Agraringenieur bei der Gartenakademie
Rheinland-Pfalz, warb sie für ein Umlenken von Investitionen in nachhaltige und
vorsorgende Systeme. Gerade in Zeiten von immer häufiger werdenden Dürreperioden sei
eine nachhaltige und vorsorgende Gartengestaltung besonders wichtig. „Einmal hacken,
erspart dreimal gießen“, so die Gartenbauingenieurin. Man könne auch ganz einfach einen
Regensammler am Fallrohr selbst einbauen, der das Regenwasser durch einen Schlauch
direkt dorthin führt, wo es gebraucht wird. Ganz wichtig sei es auch, Versickerungsmulden
anzulegen oder das Regenwasser in einen Teich zu leiten, anstatt in die Kanalisation. Beim
Thema Rasen ist das Motto „einfach mal wachsen lassen“. So entstünde eine natürliche
Blumenwiese, die sich perfekt als Lebensraum und Nahrungsquelle für tausende von
Insekten eignet. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Bäume: „Sie spenden Schatten und
haben zugleich eine Kühlleistung von 20 bis 30 Kilowatt. Obstbäume liefern zugleich noch
Nahrung“, so Boomgaarden. „Genauso wichtig sind Sträucher und Hecken, anstelle von
Doppelstabgitter-Zäunen, die mittlerweile überall zu finden sind.“ Wichtig bei der
naturnahen Gartengestaltung sei es, die Pflanzen dicht aneinander zu pflanzen, damit
spenden sie sich gegenseitig Schatten und halten die Feuchtigkeit im Boden. Unkräuter gibt
es laut Werner Ollig übrigens nicht, alles hat seinen Sinn und Zweck. Besonders die
Brennnessel, die als Futter für Raupen gilt, die sich dann zu wunderschönen Schmetterlingen
entwickeln können.
Im Anschluss informierte Dr. Rüdiger Kape von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz über die
Förderprogramme von Kreis und Land.