App-Rabatte im Supermarkt: Anette Moesta kritisiert Altersdiskriminierung beim Einkaufen
REGION. In vielen Supermärkten gibt es Rabatte mittlerweile nur noch digital – per
App, Kundenkonto oder Bonus-Coupon. Doch nicht jeder verfügt über ein
Smartphone, insbesondere ältere Menschen werden dadurch benachteiligt. Die
seniorenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Anette Moesta, sieht darin
eine klare Altersdiskriminierung und fordert die Landesregierung zum Handeln auf.
„Viele ältere Menschen besitzen schlicht kein Smartphone oder sind im Umgang mit
digitalen Anwendungen nicht geübt. Wer die Supermarkt-App nicht nutzt, zahlt am
Ende drauf – das ist ungerecht und schließt einen erheblichen Teil der Bevölkerung
von diesen Preisvorteilen aus“, so Anette Moesta. Tatsächlich besitzt nur etwa die
Hälfte der Seniorinnen und Senioren überhaupt ein Smartphone. „Die große Mehrheit
hat weder die technischen Möglichkeiten noch das Wissen, um an den digitalen
Rabatten teilzuhaben – und das in Zeiten, in denen jeder Euro beim Einkauf zählt.“
Besonders ärgerlich findet Anette Moesta, dass Sozialministerin Katharina Schall in
einer aktuellen SWR-Berichterstattung erklärt hat, die Politik habe hier kaum
Einflussmöglichkeiten. „Diese Haltung ist viel zu einfach. Es gibt sehr wohl
Spielraum, um Seniorinnen und Senioren bei der digitalen Teilhabe besser zu
unterstützen. Die bestehenden Landesprogramme sind vollkommen unzureichend.
Die sogenannten Digitalbotschafter leisten großartige Arbeit, aber ohne ein
geeignetes Endgerät nützen auch die besten Schulungen nichts“, kritisiert Anette
Moesta.
Die CDU-Politikerin fordert von der Landesregierung mehr Einsatz für die ältere
Generation. „Es reicht nicht, das Problem zu erkennen – es müssen Lösungen auf
den Tisch. Die Landesregierung sollte umgehend das Gespräch mit den
Supermarktketten suchen, um alternative Wege für ältere Menschen zu schaffen. Ob
Rabattkarten, gedruckte Coupons oder andere Lösungen – es kann nicht sein, dass
ältere Menschen strukturell benachteiligt werden.“
Bereits bei den vergangenen Haushaltsberatungen hatte die CDU-Landtagsfraktion
eine deutliche Aufstockung der Mittel für digitale Teilhabe gefordert, um
sicherzustellen, dass niemand von den Vorteilen der Digitalisierung ausgeschlossen
bleibt. Doch die Landesregierung habe dies bislang ignoriert. „Von einer
Sozialministerin, die gleichzeitig für Digitalisierung verantwortlich ist, erwarte ich
deutlich mehr Engagement. Die ältere Generation darf nicht das Nachsehen haben,
nur weil sie nicht mit der neuesten Technik ausgestattet ist“, so die CDU-
Abgeordnete abschließend.